Werkzeughersteller
Wie Werkzeuge die Welt erobern
Vom Drei-Mann-Betrieb zum Global Player - gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen neue Märkte in Angriff genommen werden. Dies zeigt die 50jährige Firmengeschichte des Werkzeugherstellers EWS aus dem württembergischen Filstal. Und wie das Unternehmen mit dem Multiform seinen Kunden bei gerade diesem Thema ebenfalls hilft...
Als der Rhesus-Affe Miss Sam in einer Mercury-Kapsel ins Weltall flog und Jacques Piccard mit seinen Bathyscaph eine Tiefe von 10.916 Meter erreichte, im Jahr 1960 nämlich, gründete Ernst Weigele mit seinen Söhnen Gerhard und Karl die EWS Werkzeugfabrik. Die Zeichen der Zeit standen gut und zunächst widmete sich der Drei-Mann-Betrieb seinen Aktivitäten als Zulieferer hydraulischer Komponenten. Bereits 1971 wurde die erste NC-Drehmaschine angeschafft. Die Basis für die Entwicklung und Fertigung von Werkzeughaltern für CNC-Fräsmaschinen war gelegt. 20 Jahre nach der Gründung platzte man gleichsam aus allen Nähten und zog in ein neues Fertigungsgebäude in Köngen um. 1982 begann der weltweite Vertrieb statischer Werkzeuge.
Erfolg durch Mitarbeit
Im Jahr 1991 dann wird Gerhard Weigele alleiniger Inhaber und Geschäftsführer. Doch was wäre ein Familienunternehmen ohne Familie? Im Jahr 1995 folgt mit Frank und Matthias Weigele die 3. Generation in die Geschäftsleitung, die sich in diesen Tagen des Jubiläums respektvoll äußert: "Für uns steht die Dankbarkeit im Vordergrund, Dankbarkeit gegenüber Kunden, Lieferanten und Beratern, die in diesem langen Zeitabschnitt zu unserem Unternehmen gestanden sind. Aber auch die Hochachtung und Anerkennung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denen letztendlich durch ihre enorme Leistung der Unternehmenserfolg zu verdanken ist."
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Zu dem Erfolg gehören auch weltweite Präsenzen. Seit 1999 entwickelt und fertigt EWS-Korea für den asiatischen Markt, im darauffolgenden Jahr wird als Vertriebszweig ESW-France gegründet. Gleichzeitig werden in Deutschland ebenfalls die Produktionsstätten vergrößert. Seit 2008 ist Command Tooling Systems in Amerika Teil der Gruppe.
Als weltweit tätige Firmengruppe unterhält das Unternehmen mittlerweile insgesamt 280 Mitarbeiter. Diese werden am Standort Uhingen sowie in den Niederlassungen Südkorea und den USA beschäftigt. Darüber hinaus engagieren sich das Unternehmen und seine Mitarbeiter regional und weltweit in sozialen Projekten.
Neue Fertigungsansätze
Jüngste Innovation ist der Drillstar, eine Lösung für die multiple Bearbeitung. Er ermöglicht durch eine intelligente Werkzeuganordnung enorme Werkzeugausspannlängen, trotz eingeschränktem Werkzeuggesamtdurchschnitt. Dabei werden die Freiheitsgrade der Maschine in der Y-B-Achse sowie die gesteuerte Rotationsbewegung der Werkzeugaufnahme genutzt. Außerdem ermöglicht EWS Multiform eine neue Dimension der Komplettbearbeitung. Mit diesem Werkzeug können auf Dreh-Fräs- oder auch auf Bearbeitungszentren Freiformen gefertigt werden, die bisher nicht möglich waren. Es kann innenliegende Profile in jeder gewünschten Form sowohl zentrisch als auch exzentrisch erstellen. Selbst Polygone oder rechtwinklige Formen sind möglich. Die Multiform-Einheit ist ein über den Revolver angetriebenes Werkzeug. Über eine entsprechende Kurvenscheibe wird das Profil am Werkstück erzeugt. Die Vielfalt der Möglichkeiten eröffnet findigen Anwendern eine Unzahl neuer Fertigungsansätze. Evelin Eitelmann/lg